Was ist traditionelle Thaimassage? 

Thai Massage Düsseldorf - Jivaka Komarabhacca, „Erfinder“ der Thai-Massage
Abbildung 1 Jivaka Komarabhacca, „Erfinder“ der Thai-Massage 


Der Ursprung der klassischen Thaimassage wird Jivaka Komarabhacca, einem indischen Arzt, einem Zeitgenossen Buddhas, zugerechnet und ist somit in das 5 Jhdt. vor Christus zu datieren.  
  
Sie wurde dann durch Mönche nach Südostasien gebracht. 

Die traditionelle Thaimassage, früher auch Siam Thai Massage genannt, ist auch in ihrer heutigen Praxis dem Buddhismus verbunden. 
Sie wird mit Metta (im südlichen Buddhismus gebräuchlicher Begriff für lebende Güte) angewendet. 
Die Meister sind in der Regel tief religiöse Menschen, die die Massage im Zustand der Achtsamkeit, des Gleichmuts, des Mitgefühls und der anteilnehmenden Freude ausführen. 
Trotz der im Sprachgebrauch verwendeten Bezeichnung "Thaimassage" handelt es sich bei dieser komplexen Behandlung nicht um eine "anatomische" Massage nach westlichem Verständnis. 
Die TTM (TTM= Traditionelle Thaimassage) zählt zu den sogenannten ganzheitlichen Heilverfahren und geht davon aus, dass im Körper Energiebahnen (Meridiane) verlaufen. 
Sie basiert auf dem indisch ayurvedischen System der 72.000 Energielinien (nadis). 
Die klassische Thaimassage bearbeitet zehn dieser Linien. Auf diesen Linien liegen Energiepunkte (im japanischen Shiatsu als Akupressurpunkte bekannt). 
Über diese Linien wird der Mensch nach ayurvedischer Sichtweise mit Prana oder Qi, der Lebensenergie versorgt. 
Diese wird dem Körper über die Atmung zugeführt.  

In den Dehnpositionen der Thaimassage verbraucht die Muskulatur Sauerstoff und der Patient wird angeregt tiefer zu atmen. Intensive Drucktechniken bewirken ebenfalls eine verstärkte Atmung. Ein tiefer Atem fördert die Entspannung und Regeneration. 

Kopfschmerzen, Übelkeit, Verstopfung, Durchfall, Tinnitus, Schlafstörungen, Schock, Husten, Knie- und Rückenschmerzen und Schwindelgefühle sind nur einige Beispiele für Bereiche, wofür die TTM in ihrer Heimat eingesetzt wird. 

Die klassische Thaimassage ist eine Ganzkörperbehandlung. 

Sie erstreckt sich von Fuß bis Kopf, in Rücken-, Seiten-, Sitzposition oder Bauchlage. 

Zusätzlich kann die Behandlung noch erweitert werden durch den Einsatz von heißen Kräuterkompressen. 

So wird der Körper passiv bewegt, damit Muskeln, Sehnen und Bänder gestreckt und Gelenke gelockert werden können. 

Es wird ein tiefer Entspannungszustand erreicht. Der Lebensfluss wird in ein harmonisches Fließgleichgewicht gebracht (Ausgleich von yin und yang) und gestärkt.  

Gearbeitet wird immer punktuell, d. h. mit Daumen- und Handballendruck, mit Armen, Ellenbogen, Beinen, Knien und Füssen. Inhalte der Massage sind Akupressur-, Dehn-, Klopf- und Strecktechniken, Reflexzonenmassage, YogaElemente und das "Gehen auf dem Rücken". 

Die Durchführung erfolgt oft auf dem Boden. Dabei ist aus kulturell-religiösen Gründen die zu behandelnde Person während der Massage bekleidet. 

Eine Sitzung wird in Thailand immer als Ganzkörperbehandlung verstanden und dauert in der Regel 1-2,5 Stunden (mindestens 90 Minuten, da die Abfolge der Behandlungspunkte einfach Zeit erfordert). 

So wie alle fernöstlichen Behandlungskonzepte ist auch die Thaimassage in erster Linie auf gesundheitliche Vorsorge ausgerichtet. 

Wenngleich die klassische Thaimassage hierzulande nicht als Heilmittel angesehen wird und somit „nur“ als Wellness-Behandlung bezeichnet werden darf, so hat die Thaimassage auch wissenschaftlich nachvollziehbare positive Effekte auf den Körper. 

Sie regt die Blutzirkulation an, entspannt die Muskulatur, Körperhaltung und Beweglichkeit werden gefördert; neben der Durchblutung wird auch der Lymphfluss und die Produktion von Gelenkflüssigkeit angeregt. 
 
In Thailand wird die Massage als selbstverständlicher Teil des Alltags sowohl zuhause wie auch im Krankenhaus praktiziert und ist allgegenwärtig.  

Sie ist ein Weg zu bezahlbaren Preisen, das körperliche System unter ganzheitlicher Philosophie zu aktivieren.


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Was ist Thai Massage - 
Das sagt die UNESCO über Thaimassage (Nuad Thai):

Der Bericht der UNESCO über das "Weltkulturerbe" Nuad Thai - Thaimassage vom 12.12.2019
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